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1947 bis 1949

1947-1949

Auszug aus dem Originalprotokoll aus dem Jahr 1947:

Als im Jahre 1938 die letzten Klänge der Musikkapelle Friedingen verklungen waren und Dirigent und Musiker Stab und Instrumente zur Seite legten, um sie scheinbar nie mehr hervorzuholen, da loderten vielen noch ungeahnt am politischen Horizont die Flammzeichen eines großen Krieges, die überall die letzten Funken einer irgendwie bestehenden Vereinstätigkeit erlöschen ließen. Die junge Generation war aufgerufen worden, statt im friedlichen Vereinswettstreit ihre Kräfte zu messen, in einem 6-jährigen mörderischen Ringen auf Sein oder Nichtsein zu bluten und zum Werkzeug brutaler Vernichtung zu werden.

Und als die Idee dieser Welteroberung im Mai 1945 kläglich in sich zusammenbrach, wo standen sie da, die Reste dieser jungen Menschen, die nicht zusammengesessen, gespielt und getanzt hatten und einer frohen Zukunft entgegen zu gehen gedachten? Wir konnten sie finden, die Überlebenden in ganz Europa zerstreut, hinter den Stacheldraht gepfercht, als halbe Menschen in den Lazaretten liegend, mut- und freudlos ihr Dasein fristend. Erst als viele sich klar wurden, dass nun ein neuer Lebensabschnitt für sie beginnen werde, da forderten auch sie ihre Kameraden auf, den Mut nicht zu verlieren und sich mit den Geschehnissen der Zeit abzufinden. Sie holten ihre Instrumente hervor, Mund- oder Handharmonika, was ihnen grad noch verblieben war, und ließen durch&nbsp; ihre Klänge die anderen aufhorchen und legten so den Grundstein in die Herzen derer, die sich bereits früher einmal mit Musik beschäftigt, und die ihnen wieder einmal Lebenszweck und sie kehrten in ihre Dörfer und Städte zurück, trotz allem freudig erwartet und begrüßt. und als es deren mehrere wurden, da wurde auch in vielen alten Vereinsherzen der Gedanke wieder wach, diese Menschen zusammenzufassen und einem Vereinszweck zuzuführen."</p>

Im Oktober 1947 beschloss man, den Musikverein Friedingen wieder neu zu gründen. Eine Neugründung erforderte die Zustimmung der damaligen Besatzungsmacht, welche große Anforderungen stellte. Der Antrag musste von drei Personen gestellt werden, die nachweisen mussten, frei zu sein von allen politischen Tätigkeiten der Vergangenheit. Nach der Genehmigung des Antrages durch die Besatzungsmacht, fand die offizielle Gründungsversammlung am 21. Februar 1948statt. Zum ersten Vorstand wurde der Bürgermeister Franz X. Mayer gewählt. Für das Amt des 2. Vorstandes erhielt Lukas Kenzler die erforderlichen Stimmen. Albert Stotz wurde zum Dirigenten.

1948 Freitrunk/Ausflug/Theater/neue Satzung
Am 1. Mai 1948 fand zum ersten Mal das Wecken durch den Musikverein Friedingen statt. Anschließend ging man hinauf auf die Burg Hohenfriedingen, wo ein Freitrunk gespendet wurde.

Am letzten Sonntag im Mai 1948 unternahm der Musikverein eine Schifffahrt nach Lindau. Bei der Fahrt zur Insel Mainau kam ein Sturm auf und das Schief geriet einige Male in kritische Situationen. Einige Fahrgäste wurden seekrank, andere haben um ihr Leben gebetet.

Die Weihnachtsveranstaltung wurde am 25. Dezember 1948 abgehalten. Nach dem ersten, musikalischen Teil wurde ein Theaterstück aufgeführt das zusammen mit der Feuerwehr einstudiert war.

Bei der Musikerausschusssitzung wurde die neue Verbandssatzung anerkannt.

Unsere Sporthalle wurde zu Wohnungen für Flüchtlinge umgebaut. Ein Stück Geschichte ging zu Ende. Aufgrund des Wegfalls der Turnhalle und der damit verbundenen Einnahmen wurde am 25. Oktober 1949 ein Antrag an die Gemeinde Friedingen um finanzielle Unterstützung gestellt.

Die Weihnachtsveranstaltung mit Theateraufführung wurde in das Gasthaus Adler verlegt und musste dreimal aufgeführt werden.

1950 bis 1954

1950 Höhepunkte
Bei der Generalversammlung am 12. Februar 1950 wurde Lukas Kenzler zum ersten und Josef Gaißer zum zweiten Vorstand gewählt.

Musikverein Friedingen beteiligte sich am Wertungsspiel in der Mittelstufe an Pfingsten 1950. Mit einem "Sehr Gut" kehrten die Musiker aus Nenzingen nach Hause zurück.

1951 Generalversammlung/Jubiläum
Bei der Generalversammlung am 18. Februar 1951 beschloss man, ein Fest zum 50 jährigen Bestehen zu feiern. Ein Festausschuss wurde bestimmt. Bürgermeister Gebhart forderte die Anwesenden auf, das Jubiläum gebührend zu feiern, zur Ehre und zum Wohle der Gemeinde.

Unermüdlich wurde auf das Fest hingearbeitet. Der Tag rückte immer näher. Die ganze Einwohnerschaft sowie alle Vereine halfen mit. Es wurden Triumphbögen erstellt und ein großes Festzelt errichtet. Am 2. Juni war es dann soweit. Festpräsident Franz X. Mayer begrüßte im Festzelt alle Musikfreunde, ganz besonders den noch lebenden Gründer von 1898, Herrn Adolf Neidhart.

1951 Bunter Abend
Für unsere Passivmitglieder wurde am 11.11.1951 ein bunter Abend im "Kühlen Krug" gestaltet.

1952 Verbandsmusikfest/Vorstandschaft/Ausflug
Auch beim 21. Hegauverbandsmusikfest in Rielasingen 1952 nahm der Verein teil. 1952 kam es in der Vorstandschaft zu Veränderungen. Das Amt des 1. Vorstandes wurde fortan von Friedrich Straub ausgeübt. Lukas Kenzler wurde zum 2. Vorstand berufen.

Mit zwei Omnibussen starteten die Aktiv- und Passivmitglieder das Musikvereins Friedingen 1952 zu einem großen Ausflug durch den Schwarzwald.

1953 Wertungsspiel/Dirigentenwechsel
Ein Höhepunkt für den Verein war die Teilnahme am Wertungsspiel beim Bundesmusikfest an Pfingsten 1953. In der Mittelstufe errang der Musikverein die Auszeichnung "Sehr gut".

Unser Dirigent Albert Stotz trat am 14. Juni 1953 zurück. Am 16. Juni 1953 übernahm Musikdirektor Stock die musikalische Leitung des Vereins.

1954
Der von Musikdirektor Stock ausgebildete Musiker Josef Stärk wird als neuer Dirigent eingesetzt. Es wurden die öffentlichen und kirchlichen Auftritte wahrgenommen.

1955 bis 1962

1955 Höhepunkte
Deutlich wurden bei der Generalversammlung am 30. Januar 1955 die Nachwuchssorgen des Musikvereins. Es wurde vielerseits angeregt, mehr Werbung zu machen, um junge Musiker für den Verein zu gewinnen.

Neben den üblichen Terminen und Auftritten übernahm die Kapelle den musikalischen Teil beim 50. Jubiläumsfest des Turnvereins Friedingen.

Nachdem die traditionellen Gartenfeste aufgrund schlechter Witterung misslungen waren und somit deren Einnahmen in den Kassen fehlten, ging man zu neuen Überlegungen über. So beschloss man, statt der Gartenfeste über Christi Himmelfahrt ein Zeltfest abzuhalten.

Generalversammlung am 22. Januar 1956 wurde Franz X. Mayer zum Ehrenvorstand ernannt.

1957
Nachdem der zweite Vorstand zurücktrat, kam es am 17. März 1957 zu Neuwahlen, bei denen Konrad Keiler zum neuen zweiten Vorstand gewählt wurde.

1958 Höhepunkte
Die Idee, unser Frühlingsfest im Zelt abzuhalten, sollte Früchte tragen. Aus dem ganzen Hegau kamen die Besucher am Vatertag nach Friedingen.

Der Turnverein Friedingen, welcher am Bundesturnfest in München mit großem Erfolg teilgenommen hat, wurde vom Musikverein am Ortseingang abgeholt.

1959 Höhepunkte
Am 18. und 19. Juli 1959 wurde ein Gartenfest zugunsten der Kirchenrenovierung veranstaltet.

1960 Wertungsspiel/Geburtstage
Höhepunkt des Jahres 1960 war die Teilnahme am Wertungsspiel in Immendingen am 12. Juni. mit dem Prädikat "Sehr gut" kehrte die Kapelle zurück.

Dem Antrag eine Ehrensmitgliedes, wonach bei allen Aktiv- und Ehrenmitgliedern zum 70. und 80. Geburtstag, auf Wunsch auch bei Passivmitgliedern ein Ständchen gespielt werden soll, wird zukünftig entsprochen.

1961
Ein Höhepunkt war die Schulhauseinweihung am 28. Oktober 1961. Nachdem die Sporthalle wieder der alten Zweckbestimmung zugeführt worden war, konnte der Musikverein am 29. Oktober 1961 eine Tanzveranstaltung abhalten.

1962
Generalversammlung im Frühjahr 1962 wurde der Betrag für Passivmitglieder von DM 1,- auf 3,- DM angehoben.

Beim Wertungsspiel am 27. Mai 1962 in Aach kehrte man mit der Note "Vorzüglich" zurück.

1963 bis 1967

14.05.1963 Sitzung 
In der Vorstandssitzung am 14. Mai 1963 musste das bereits zur Tradition gewordene Frühlingsfest wegen Spielunfähigkeit der Aktiven abgesagt werden. Zündstoff waren bei dieser Sitzung das Dirigentenproblem und die Nachwuchssorgen des Vereins. Alfons Heim wurde neuer 2. Vorstand.

30.10.1963 Sitzung
Immer mehr schlitterte die Musik in ein Tief. Dirigent Josef Stärk gab auf. Die Vorstandschaft wurde aus diesem Grund am 30.10.1963 zu einer Sitzung einberufen. Der frühere Dirigent Albert Stotz wurde gebeten, die Dirigentenaufgabe wieder zu übernehmen. Nach einer lebhaften Diskussion, verbunden mit Bedingungen, erklärte er sich bereit, die am Boden liegende Kapelle wieder aufzubauen.

1964 Fasnacht/Frühlingsfest
Die Fasnachtstage 1964 konnten wieder musikalisch mitgestaltet werden. Ferner wurde am 20. Februar 1964 beschlossen, das Frühlingsfest mit Zelt über Christi Himmelfahrt wieder durchzuführen. Durch den unermüdlichen und intensiven Einsatz von Albert Stotz ging es rapide aufwärts. In kürzester Zeit bildete er zusätzlich 9 junge Musiker aus und konnte sie bald in seine Kapelle einbinden.

1965 Höhepunkte
Am 14. März 1965 wurde Friedrich Straub zum ersten Vorstand gewählt. Zweiter Vorstand wurde Josef Mayer.

Ein Höhepunkt war der Auftritt unserer Jungmusiker unter der Leitung von Albert Stotz beim Jungmusikertreffen auf der Homburg am 2. Mai 1965.

Besonders zu erwähnen ist auch der Eröffnungsgottesdienst am 25. Dezember 1965 in der neuen Kirche in Friedingen.

1966 Höhepunkte
An der Generalversammlung&nbsp; am 3. April 1966 wird der jährliche Beitrag für Passivmitglieder auf Antrag von 3,- DM auf 5,- DM erhöht.

Die Musikkapelle übernimmt zum 30-jährigen Jubiläum des Narrenvereins am 17.06.1966 den musikalischen Teil.

1967 Höhepunkte
Bei der Generalversammlung am 19.03.1967 gab es Veränderungen. Rudi Heinzle wurde zum 2. Vorstand gewählt, Hans-Peter Spiri nahm das Amt des 2. Dirigenten an.

Ein wichtiger Termin in 1967 war das Jugendtreffen des Hegau- Musikverbandes auf dem Friedinger Schlößle am 30. April. Der Festgottesdienst am Fuße des Schoßberges mit der Bergpredigt von Pfarrer Link wird unvergesslich bleiben.

21 Jugendkapellen konzertierten über den ganzen Tag hinweg im Festzelt. Umrahmt wurde das Programm durch Künstler vom Südwestfunk.

Beim Gruppenkonzert in Singen erhielt unser Aktivmusiker Felix Mayer aus der Hand des Präsidenten des Hegau- Musikverbandes als besondere Auszeichnung für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft die "Goldene Ehrennadel.

1968 bis 1973

1968 Generalversammlung/Frühlingsfest
Bei der Generalversammlung im Frühjahr 1968 wurde der bisherige Vorstand Friedrich Straub zum Präsidenten ernannt. Paul Mayer übernahm das Amt des ersten Vorstandes.

Vom 23. Mai bis 26. Mai 1968 fand in Friedingen das Frühlingsfest verbunden mit dem Bezirksmusikfest statt.

Unser Dirigent Albert Stotz wird für seine großen Verdienste und für 40 Jahre aktive Vereinszugehörigkeit mit der "Goldenen Ehrennadel" des Verbandes ausgezeichnet.

In der Vorstandssitzung am 25. September 1968 kündigte Albert Stotz als Dirigent zum Jahresende.

1969 neue Uniform/Ständchen
Die schon längst fälligen neuen Uniformen konnten am 6. April 1969 zum Festgottesdienst an Ostern eingeweiht werden. Nachmittags veranstaltete der Musikverein ein Wunschkonzert. Im selben Jahr wurde vom Musikverein die Einweihung der neuen Einsegnungshalle in Friedingen mitgestaltet.

Am 30. September 1969 trat unser Präsident, Friedrich Straub als Bürgermeister der Gemeinde Friedingen zurück, somit war er auch als Präsident für uns nicht mehr verfügbar.

Am 9. November 1969 spielte die Musikkapelle dem letzten Friedinger Bürgermeister, Herrn Lutz Konopka ein Ständchen zu seiner Bürgermeisterwahl.

1970 Konzerte/Jubiläum
Anlässlich des 70. Geburtstags von Herrn Pfarrer Link am 9. Februar 1970 wurde im Probelokal eine besondere Feier durchgeführt.

Während des gesamten Vereinsbestehens ist eine rege Zusammenarbeit mit den anderen Friedinger Vereinen zu beobachten, so wurden z.B. Anfang der 70er Jahre einige Doppelkonzerte mit dem Akkordeon-Orchester Friedingen veranstaltet.

1971 löste Hans-Peter Spiri den bisherigen 2. Vereinsvorstand Rudi Heinzle ab.

1972 Fasnacht im EKZ/Doppelkonzert
1972 wurde damit begonnen, am Schmutzigen Donnerstag zusammen mit der Chrüzerbrötli- Zunft aus Überlingen am Ried eien Narrenbaum vor dem EKZ aufzustellen. Dieses Vorgehen wird noch heute so gehandhabt.

Anmerkung: Im Jahre 2000 wurde dieser Brauch eingestellt, da der damalige EKZ Leiter verstarb und vom neuen nicht weitergeführt wurde.

Anlässlich der Feier zur Gründung des Musikvereins Hausen wirkten die Friedinger Musikkameraden bei den Feierlichkeiten am 21. Mai 1972 mit. Beim 75ährigen Jubiläum des Musikvereins Beuren übernahmen wir als Patenverein den musikalischen Teil beim Festbankett. Außerdem fand am 27. August 1972 ein Doppelkonzert in Beuren statt.

28.01.1973 Generalversammlung
Bei der Generalversammlung am 28. Januar 1973 kündigte Albert Stotz an, dass er nach dem 75jährigen Jubiläum des Musikvereins seinen Dirigentenstab niederlegen werde.

Das Jahr 1973 war ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Bereits zu Jahresbeginn häuften sich die Vorbereitungen zum 75jährigen Jubiläum.

3. Juni 1973
Mit Böllerschüsse wurde das 75. Jubiläum eingeleitet. Um 8.30 Uhr begann der Festgottesdienst im Festzelt, gestaltet von Herrn Pfarrer Link. Musikalisch umrahmt wurde derselbe vom Patenverein Beuren an der Aach. Im Anschluss fand das Festbankett statt. Schirmherr Oberbürgermeister Möhrle überreichte dem Verein ein Waldhorn. Geehrt wurden in diesem Rahmen 18 Vereinsmitglieder für besondere Verdienste. Besonders erwähnenswert ist die Auszeichnung von Gustav Neidhart für 40jährige Vereinszugehörigkeit. Ein Glanzlicht dieser Feierlichkeiten bildete der Festumzug. Die gesamte Einwohnerschaft hatte mitgeholfen, das Fest zu gestalten.

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