Der Musikverein Friedingen ehrt in der Regel seine verdienten Mitglieder im Rahmen des Jahreskonzerts. Doch 2016 ist das etwas anders. Nach dem turbulenten Sommer mit Dirigentensuche, die zwar erfolgreich verlief, jedoch zu kurzfristig für ein Konzert war, entschied sich der Verein zu einer Jubiläumsfeier. Ein Novum in der Geschichte des Vereins. Allerdings ein würdiger Rahmen, um die Ehrungen vor zu nehmen. In der vorweihnachtlich dekorierten Schloßberghalle nahmen zahlreiche Gäste der Jubilare und viele aus der Bevölkerung Friedingens platz. Nach dem Sektempfang eröffnete der Musikverein mit dem "1809er Marsch" die Jubelfeier mit seinem Dirigenten Daniel Bölli. Florian Neurohr, in seiner Funktion als erster Vorsitzender, führte durch das Programm und tat dies in außergewöhnlicher Weise. Jeden seiner Vorträge präsentierte er in einem anderen Outfit. So ergab sich ein Rückblick auf die vergangenen Uniformen des Musikvereins, nebst Fasnachts-Häs. Garniert mit musikalischen Wünschen der Jubilare wechselte Musik und Rückblick auf musikalische und ehrenamtliche Leistungen ab. Die Ehrungen nahm der Verbandspräsident des Blasmusikverband Hegau-Bodensee Johannes Steppacher vor. Von ihm wurden zunächst Mike Bruttel, Marius Ulsamer, Lucas Kenzler, Hugo Hölzle, Lukas Keller und Luis Werkmeister mit dem Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze ausgezeichnet. Nach einer musikalischen Einlage nahm er die Ehrungen für Alexa Ulsamer und Moritz Denzel - zehn Jahre aktiv, Daniela Bohnenstengel - 20 Jahre aktiv und Clemens Mayer - 10 Jahre Schriftführer, vor. Eine Diashow zeigte währendessen die Geehrten im Rückblick der Jahre.
Je länger der Abend, umso höher die Ehrungen
Florian Neurohr leitete mit einigen Anekdoten die nächsten Ehrungen ein. So wurde Franz Lukenich für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft im Verein mit jeweils einer Ehrennadel und einer Urkunde sowohl durch den Hebau-Bodenseeverband wie auch durch den Bund deutscher Blasmusikverbände ausgezeichnet. Auch von Vereinsseite erhielt er eine Urkunde und ein Geschenk, das seinem handwerklichen Geschick entgegen kommt. Nach einer Polka durfte Johannes Steppacher den Bassisten Rudolf Heinzle ehren, der mit 60 Jahren aktiven musizierens einen neuen Vereinsrekord aufgestellt hat. Ihm wurde im Namen de Bundesvereinigung deutscher Musikverbände eine Ehrennadel in Diamant mit Jahreszahl ans Rever geheftet und eine Urkunde übergeben. Außerdem erhielt er von Vereinsseite ein ganz besonderes Geschenk. Denn im Keller des Probelokals schlummerte viele Jahre der Bass, mit dem "Rudi" seine musikalische Ausbildung begann. Dieser wurde restauriert, wieder spielfähig gemacht und kommt nun in seinem Musikzimmer mit tatkräftiger Unterstützung seines Enkels, wieder zum Einsatz. Letztlich überreichte auch der stellvertretende Ortsvorsteher Peter Nägele den Jubilaren eine kleine Anerkennung seitens der Gemeinde für ihre kulturelle und gemeinnütze Tätigkeit. Mit dem Stück "Wir Musikanten" beschloss die Kapelle das Programm und lud die Gäste zum Buffet. Ein großartiger Abend mit großartigen Leistungen.