Die im Sterben liegenden Musikkapelle Friedingen erfuhr dann im Jahre 1925 eine Neubelebung. Herr Franz Xaver Mayer, früherer Musiker, sammelte die früheren Kräfte der Musik sowie eine Anzahl sonstiger junger Musikfreunde und hielt mit diesen wieder regelmäßige Musikproben ab. "Unter der energischen Führung (so im Protokoll 1925) leistete die junge Kapelle bald Ersprießliches und konnte es wagen, die Einwohnerschaft Friedingen zwecks Gründung eines Musikvereins einzuladen. Die ziemlich flotten Weisen der jungen Musikkapelle, die schon morgens in aller Frühe vom Schloßberg ertönten, lockten bald eine stattliche Anzahl Interessenten in das Gründungslokal "Gasthaus zum Löwen".
Herr Franz X. Mayer eröffnete die Versammlung und begrüßte die Anwesenden mit einem herzlichen Willkommensgruß. Er setzte sodann den Zweck der Versammlung den Anwesenden auseinander und betonte die Notwendigkeit der Gründung eines Musikvereins zur Stütze der jungen Kapelle. Herr Eberhard Mayer gab sodann die bereits ausgearbeiteten Statuten bekannt, welche hauptsächlich für die Aktiven Bedeutung haben und von denen bereits anerkannt worden sind. In diesen sind die Rechte und Pflichten der Aktivmusiker und Vereinsleitung sowie die Zusammensetzung der Vereinsleitung schriftlich festgelegt. Sodann wurde Zur Wahl der gesamten Vorstandschaft geschritten. Die Wahl erfolgte per Akklamation- Es wurden einstimmig gewählt:
1. Vorstand | Karl Neidhart |
2. Vorstand | Jakob Mayer |
Schriftführer | Emil Gebhard |
Kassier | Friedrich Dorer |
Dirigent | Erhard Mayer |
Ausschussmitglieder wurden Bürgermeister Andreas Werkmeister, Alois Schmal, Anton Bader und Franz X. Mayer.
Nach langem hin und her wird das Eintrittsgeld auf 50 Pfennig und der Monatsbeitrag auf 25 Pfennig festgesetzt.
Herr Pfarrer Klee, welcher ebenfalls anwesend ist und sofort als Mitglied dem jungen Verein beitritt, stiftet zwei Prozessionsmärsche und für die Musiker ein Fass Bier. Hierfür bedankte sich Herr Franz X. Mayer sehr. Friedingen, den 3. Mai 1925"
In einer weiteren Sitzung wurden Probeversäumnisstrafen festgelegt.
Die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen war bereits im Jahr 1925 so ausgeprägt, dass man gemeinsam mit dem Turnverein eine Weihnachtsfeier mit Theater abhielt.
Die Musikkapelle im Jahre 1926
In der Jahreshauptversammlung am 7. Februar 1926 wurde unter anderem der Beschuss gefasst, dem Hegau- Musikverband beizutreten.
Ein ganz großes Ereignis war die sehr erfolgreiche Teilnahme am Wertungsspiel beim 15. Hegau- Verbandsmusikfest an Pfingsten 1926 in Rielasingen.
Wegen der schlechten finanziellen Lage wurde am 21. Februar 1926 folgender Antrag an den Gemeinderat gestellt:
Antrag an den Gemeinderat
Am 21. November 1926 wurde der Beschluss gefasst, besondere Röcke und Mützen für die Musiker anzuschaffen.